fahren
Der erste Fahrtest für unseren Anhänger war eine Klassenfahrt: übers Wochenende wollten wir uns mit Mitschülern unserer Kinder und deren Eltern in der Jugendherberge Liepnitzsee in der Nähe von Wandlitz treffen. Von Friedenau aus sind es auf direktem Wege etwas mehr als 40km bis dorthin, da wir aber an einem Freitag nachmittag nicht mitten durch Berlin fahren wollten, haben wir uns eine Strecke über Spandau ausgesucht.
Wenn es losgehen soll, finden sich immer noch einige Dinge, die noch getan werden müssen – bevorzugt solche, die man während der Bauphase nach hinten geschoben hat. Statt gegen 15 Uhr sind wir (nachdem wir zum Beispiel die Sitzkissen zugeschnitten hatten und auch noch eine gute Art gefunden hatten, den Bremsbowdenzug für den Anhänger an den des Zugrades anzuschließen) erst 17 Uhr in Friedenau losgefahren. Die ersten Kilometer haben sehr zu meiner Beruhigung beigetragen: es war sehr angenehm zu merken, dass die Planungen vollkommen aufgegangen sind. Der Anhänger folgte dem Zugrad gutwillig, lag perfekt auf der Straße und die Kinder haben das Gefühl des Liegeradfahrens sehr genossen. Zu dritt waren wir schnell unterwegs: lediglich die engen Radwege und die fehlende Erfahrung mit dem Anhänger haben uns oft etwas mehr Vorsicht walten lassen.
Gegen halb sieben waren wir in Spandau, wo wir uns eine kleine Pizza genehmigt haben. Weiter ging es über Lübars auf die Bundesstraße 109, entlang derer ein Radweg bis nach Wandlitz führt. Von dort aus sind es nur noch etwas mehr als zwei Kilometer durch den Wald, bevor man zur Jugendherberge gelangt. Halb zehn abends sind wir vom Rest der Familie begrüßt worden und der Anhänger hatte die erste Probefahrt gut überstanden.
Auf dem Rückweg haben wir die Route durch die Innenstadt genommen: eines der Kinder war etwas krank und für das andere war der Abstand zwischen Pedalerie und Sitz zu eng. So kam es, dass ich einen großen Teil der Strecke den Anhänger ziehen mußte. Zum Glück ist es um Berlin herum recht eben. Gegen halb zehn morgens waren wir losgefahren, kurz vor eins saßen wir zu Hause am Mittagstisch.
Im Sommer 2016 haben wir die erste große Radtour mit dem Anhänger unternommen. Die Karte zeigt unseren Weg von Berlin nach und durch Südschweden. Nach dem Ende unserer Südschwedenrunde fuhren wir mit der Fähre nach Rostock, von wo wir mit Hilfe eines gemieteten Transporters zurück nach Berlin gelangten.
Auf den ersten Kilometern mußten wir uns zunächst an unser Gefährt gewöhnen: eine kurze Runde durch Friedenau ohne Gepäck war die zuvor einzige Testfahrt mit dem Tandem gewesen. Deutlich anders fühlte es sich mit vollem Gepäck an: alles reagiert langsamer, man benötigt viel Zeit und Strecke um in Schwung zu kommen und einen großen Krafteinsatz, um das Gefährt wieder zum Stehen zu bringen. Radwege sind gut passierbar, sofern sie den neuen Richtlinien entsprechen (also ein blaues Radwegeschild tragen dürfen). Viele ältere Radwege in Berlin sind mit Tandem und Anhänger aber nicht zu befahren: zu eng sind manche Versetzungen ausgeführt, zu dicht gehen die Wege an parkenden Autos vorbei. Nicht zuletzt kann man manchmal die Kurven beim Einbiegen in den Radweg an einer Kreuzung nicht bewältigen.
Erstaunt waren wir auch über die starke Verwindung des Stahlrahmens: an einen Aluminiumrahmen ohne Gepäck gewöhnt fanden wir ein gänzlich anderes Verhalten vor. Am Anfang war diese Weichheit wirklich gewöhnungsbedürftig, vielleicht vergleichbar mit der gutmütigen weichen Federung eines alten Mercedes, bei der man kurzzeitig meint, die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren.
Weiterhin sind wir sehr vorausschauend gefahren: trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wollten wir unbedingt vermeiden, die maximale Bremswirkung ausnutzen zu müssen. Die Bremsen waren auch mit Gepäck ausreichend und haben uns auf steil abschüssigen Streckenabschnitten sicher zum Stehen gebracht; moderne Scheibenbremsen an einem unbeladenen Rad bremsen dennoch schneller. An alle diese Eigenheiten haben wir uns aber innerhalb eines Tages gewöhnt.
Die erste große Herausforderung für das Material ergab sich nördlich von Linumhorst: dort verwandelte sich die (zugegebenermaßen kleine) Straße in eine Feldsteinpiste. Wir hielten mehrmals an, um den Holzrahmen auf etwaige Risse oder lose Klebstellen zu untersuchen, glücklicherweise ohne jemals etwas zu finden.
Auf der Höhe von Neuruppin sind wir zum ersten Mal ordentlich eingeregnet. Mit guten Regensachen war das natürlich kein Problem. Am Anhänger werden für die nächste Reise an zwei Stellen zusätzliche Löcher gebohrt werden, damit das Wasser ablaufen kann: so sammelte es sich am hinteren Ende der Hauptträger. Die Lasur hat ihren Dienst gut getan: das Holz wurde nicht nass, quoll nicht und so konnten wir sicher weiterfahren.
Die Kraft der Eltern auf dem Tandem hat gereicht, um fast alle Berge ohne die Hilfe der Kinder zu bewältigen. An einigen Stellen, besonders im gar nicht so flachen Südschweden allerdings waren wir auf die Hilfe der Kinder angewiesen. Lange Berge haben uns spüren lassen, dass wir eine ganze Menge Gewicht zugeladen hatten.
Auf ebener Strecke sind mit mäßigem Kraftaufwand und unter Mittreten der Kinder problemlos 30 km/h zu erreichen. Wenn man es bei 25 km/h Durschnitt beläßt, dann kann man sehr entspannt fahren. Vorteilhaft ist es, dass man sich den Windwiderstand teilen kann: wir hatten Passagen in denen der Wind mit Stärke 8 direkt von vorn blies und haben unser Tagesziel dennoch erreicht.
Der erste Fahrtest für unseren Anhänger war eine Klassenfahrt: übers Wochenende wollten wir uns mit Mitschülern unserer Kinder und deren Eltern in der Jugendherberge Liepnitzsee in der Nähe von Wandlitz treffen. Von Friedenau aus sind es auf direktem Wege etwas mehr als 40km bis dorthin, da wir aber an einem Freitag nachmittag nicht mitten durch Berlin fahren wollten, haben wir uns eine Strecke über Spandau ausgesucht.
Der erste Fahrtest für unseren Anhänger war eine Klassenfahrt: übers Wochenende wollten wir uns mit Mitschülern unserer Kinder und deren Eltern in der Jugendherberge Liepnitzsee in der Nähe von Wandlitz treffen. Von Friedenau aus sind es auf direktem Wege etwas mehr als 40km bis dorthin, da wir aber an einem Freitag nachmittag nicht mitten durch Berlin fahren wollten, haben wir uns eine Strecke über Spandau ausgesucht.
